8. Klostergärten

Die Bezeichnung »Klostergärten« ist auch das Einzige, was vom ehemaligen Augustinerkloster Königsberg übriggeblieben ist. Die Gründungsbulle hatte Papst Urban V. 1363 ausgestellt, wonach der edlen Frau Kunigunde, Witwe des Heinrich von Sternberg, gestattet worden war, auf dem Platz außerhalb der Mauern der Stadt Königsberg für zwölf Brüder des Ordens der Eremiten des heiligen Augustinus ein Kloster einzurichten. Dr. Martin Luther besuchte die Königsberger Augustiner am 16./17. April 1518. 1523 konvertierten die Mönche zum evangelischen Glauben. Daraufhin folgte 1526 die offizielle Auflösung des Klosters. Die Gebäude verfielen. Im 18. Jahrhundert wurde der Rest der Klosterruine auf Abbruch verkauft. Der Klostergarten ging an Privatleute über.

Das Kircheninventar hatten die Mönche mitgenommen oder verkauft. Es ist gar nicht abwegig anzunehmen, dass der wertvolle Altar in der evangelisch-lutherischen St. Michaelkirche zu Unterhohenried aus dem Königsberger Augustinerkloster stammt. Die Ortschaft hatte von altersher einen Caplan oder Mönch aus dem Augustinerkloster zu Königsberg gehabt, der sie mit Predigten versehen hat. Als die Mönche 1523 ihr Kloster verließen, ließen sich einige in den umliegenden Orten als Prediger nieder. Auf diese Weise kann der kostbare Altar nach Unterhohenried gekommen sein.