22. »Goldner Stern«

Gleich zu Beginn des Salzmarktes steht das Hotel »Goldner Stern«. Vor dem 30-jährigen Krieg hieß es »Schwarzer Bär« und war bereits zur damaligen Zeit für Adelige und hohe Herrschaften eine beliebte Absteige. Beim Großbrand 1632 fiel auch dieser Gebäudekomplex dem Feuer zum Opfer. Ein Leutnant namens Vorndran erstellte auf dem verwüsteten Grundstück einen neuen Gasthof, der nun »Goldner Stern« genannt wurde. Vorndran hatte eine Menge Wein ausgelagert, der dem Brand und den Plünderungen entgangen war. Damit konnte er sehr bald nach dem Krieg den Wiederaufbau in der heutigen Gestalt finanzieren.

Als 1796 französische Truppen durch Franken zogen, nahm General Lefebvre im »Stern« Quartier. In dieser Zeit entstand das Gerücht, der Sternwirt Werner Müller habe einen bei ihm wohnenden französischen Offizier getötet und beraubt. Der General gab den Befehl, Müller auf der Hellinger Flur zu füsilieren. In letzter Stunde wurde der Sternwirt gerettet, weil ein zufällig anwesender Hofgerichtsadvokat aus Hildburghausen, der französisch sprechen konnte, herausbekam, dass der vermisste Offizier desertiert war.

Das auch der letztregierende Coburger Herzog Carl Eduard (1905-1918) und Herzogin Victoria Adelheid sehr gerne im »Stern« waren, kann bei der Geschichte des Hauses nicht verwundern.