Ernst Friedrich III. Carl Herzog von Sachsen-Hildburghausen

Portrait von Ernst Friedrich III. Carl

Königsberg, das 1683 bis 1826 zum Herzogtum Sachsen-Hildburghausen gehörte, wurde gern von Herzog Ernst Friedrich II. aufgesucht. Er freute sich immer auf die Weinlese und verbrachte fast jährlich einige Wochen in der Stadt, wobei er nicht auf dem Burgschloss, sondern im Amtshaus an der Schloßsteige wohnte. Während des Aufenthalts der herzoglichen Familie 1727 in Königsberg wurde am 10. Juni Ernst Friedrich Carl geboren, der als 18jähriger die Nachfolge seines Vaters antreten musste.

Ernst Friedrich III. erbte 1745 ein kleines und verschuldetes Herzogtum, fühlte sich aber trotzdem verpflichtet, die Residenz Hildburghausen weiter auszubauen. Er begründete eine umfassende Bibliothek, ein Naturalien- und Raritätenkabinett beziehungsweise ein Museum, hielt ein Hoftheater und trug so zur Kultur dieser Stadt bei. Der Landesregent, selbst kaiserlich-königlicher Generalmajor, war außerdem ein Gönner seines Landregiments.

Ein Chronist schreibt: »Unterstützt von einem guten Landesregenten wird es so der Regierung immer mehr gelingen, die Einwohner Hildburghausens so glücklich zu machen, als es die Bewohner unterm Monde werden können.«

Der schöngeistige Herzog hatte die Finanzen aber nicht in der Hand. Durch den übermäßigen Hofprunk stieg die Schuldenlast auf vier Millionen Gulden an. 1769 musste eine kaiserliche Debitkommission eingesetzt werden, die in mühevoller Arbeit versuchte, die Staatsfinanzen zu sichten und zu ordnen.

Das persönliche Schicksal des Regenten war zunächst bestimmt durch die erste Ehe mit Prinzessin Luise, Tochter des Königs Christian VI. von Dänemark (1749). Sie starb nach siebenjähriger Ehe. Kurz danach heiratete er 1757 Christiane, eine Tochter des Markgrafen Friedrich Christian von Brandenburg-Bayreuth. Seine zweite Frau starb noch im gleichen Jahr bei der Geburt eines Kindes. Die dritte Ehe (1758) mit Ernestine, Tochter des Herzogs Ernst August I. von Sachsen-Weimar, bestand letztendlich bis zu seinem Tode.

Sein Sohn Friedrich (geboren 1763) hatte eine Tochter Therese (geboren 1792), die am 12. Oktober 1810 Ludwig I. König von Bayern heiratete. Die Theresienwiese in München ist nach ihr benannt — am Hochzeitstag 1810 fand das erste Oktoberfest statt.

Der in Königsberg geborene Herzog war Träger des königlich-dänischen Elefantenordens und des königlich-polnischen Weißen Adlerordens. Er starb am 23. September 1780 in Hildburghausen. Sein Bildnis, Gemälde des Künstlers Johann Valentin Tischbein, hängt im großen Saal des Rathauses.

Das Geburtshaus, Eigentum der Stadt, wurde zuletzt 2002 grundlegend restauriert. Im Gebäude sind derzeit eine Mietwohnung sowie Räume für ein Ingenieurbüro untergebracht.