Er war, wie der Stadtchronist Krauß 1754 schreibt, »ein ehrlicher Franck gewesen, von unserer Stadt Königsberg bürtig, solches habe sich aus alten Documentis ganz deutlich gefunden«.
Über die ersten Jahrzehnte seines Lebens gibt es nur wenige Hinweise. Selbst das Geburtsjahr wurde durch eine Rückrechnung ermittelt. Albert Greiner, zuletzt Pfarrer in Niederfüllbach, vermutet, dass Düring am 6. Januar 1466 getauft wurde und daher den Namen Balthasar erhielt. Nach dieser Darstellung soll Düring seine Jugend im Kellerhaus der Burg (jetztige Jugendherberge) verbracht haben, bis der Vater Jakob 1488 als Vogt amtierte. In der Krauß'schen Chronik wird vermerkt, dass der Vater dann von 1498 bis zu seinem Tode 1511 in Königsberg »Burger, Rathsherr, Gottshaußmeister und Burgermeister« gewesen sei.
Der erste Hinweis auf Düring stammt aus dem Jahre 1509, als er sich – bereits 43jährig – an der Universität Leipzig immatrikulierte, um dort den Magister in Theologie zu erwerben. 1516 erhielt er unterdessen die Vikarei St. Urbani in Königsberg zugesprochen, ohne allerdings seine zeitweilige Lehrtätigkeit als Magister in Leipzig aufzugeben. Das war üblich.
Die schicksalshafte Begegnung zwischen Düring und Luther fand (so jedenfalls Albert Greiner) im Pfarrhaus von Weißenfels statt, in dem der Magister aus Königsberg, von Leipzig kommend, und der Professor aus Wittenberg übernachteten und gemeinsam ihre Reise nach Franken fortsetzten. Dabei soll sich Dr. Martin Luther vom 18. bis 19. April 1518 im Augustinerkloster Königsberg aufgehalten haben. Düring folgte dem Reformator nach Wittenberg, um mehr von der »evangelischen Wahrheit« zu hören. Luther nannte ihn bald »seinen Magister«, der Reformator Melanchthon »unserer Stadt Grammatikus, ein frommer und heilig erzogener Mann«. Die Reformatoren wußten, dass sie ihm eine verantwortungsvolle Aufgabe anvertrauen konnten.
Sie stellte sich in Coburg. Am 6. Februar 1520 wurde ihm dort die Vikarei St. Catharinae an der St.-Moriz-Kirche übertragen. Es gab Schwierigkeiten mit dem Propst, der die Pfarrei leitete, mit dem Festungshauptmann und mit einflußreichen Altgläubigen. Düring konnte nur beschränkt reformatorisch wirksam werden. Da erhob ihn Ende 1521 ein kurfürstlicher Befehl zum »Prediger« von Coburg und damit zum Inhaber des ersten evangelischen Führungsamtes. Gestützt auf diese Ermächtigung entfaltete Düring eine völlig freie und überzeugende Predigertätigkeit. Die nächste Phase der Reformation von Coburg wurde eingeleitet.
Längst reichte Dürings Einfluss über den Bereich der Stadt hinaus. Immer zahlreicher wurden die Übertritte zur lutherischen Glaubensgemeinschaft. Auswüchse blieben nicht aus. Es kam zu einem geistigen Ringen zwischen den verschienden Glaubensrichtungen.
Aber auch die Bauernaufstände, die sich in den anliegenden Bistümern verheerend auswirkten, konnten die Entfaltung des Luthertums im Coburger Land nicht aufhalten. Überall wurde die »deutsche Messe« eingeführt. 1528 und 1529 erfolgte dann die erste Generalvisitation in den evangelischen Gemeinden Frankens durch den nunmehrigen »Superintendenten« Düring. Sein großes Werk rundete sich ab. Eine evangelische Landeskirche war ins Leben gerufen.
Der Coburger Reformator starb im Herbst 1529. Er wurde wahrscheinlich in oder neben der noch nicht ganz fertiggestellten Morizkirche beigesetzt, in der er seine erste evangelische Predigt mit den Worten begonnen haben soll:
»Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, selig zu machen alle, die daran glauben.«