Der kaiserliche General Tilly besetzte im 30-jährigen Krieg am 5. März 1632 mit 8.000 Mann das protestantische Königsberg. In diesem Haus der Bürgermeisterwitwe Graser quartierte er sich ein. Am 6. März brach kurz vor Mitternacht in den hinteren Stallungen, womöglich durch eine Fahrlässigkeit der Stallwache, ein Feuer aus, das, durch starken Wind begünstigt, sehr rasch um sich griff. Etwa 130 Wohnhäuser brannten nieder. Tilly persönlich sorgte dafür, dass die Stadtkirche unversehrt blieb.
Die Burg war nicht eingenommen worden. Der General zog sich daher am 8. März mit seiner Armee nach Eltmann zurück, als der Schwedenkönig Gustav Adolf von Schweinfurt aus für die Kriegsmannschaft auf der Veste Königsberg eine Truppenverstärkung in Marsch setzte.
Weitere Häuser wurden Opfer der Flammen, als am 6. Oktober 1634 kaiserliche Truppen die Stadt erneut plünderten.
In der Nacht des 28. Mai 1640 gelang es dann den Kaiserlichen unter Oberst Widmann die Burg einzunehmen. Von dort aus fielen die Soldaten in die Stadt ein und requirierten alles, was noch zu holen war.
Beim Stadtbrand 1640 war die Kirche, in der Feuer gelegt worden war, nicht mehr zu retten. Hunger, Pest und Seuchen kamen hinzu. Von den etwa 2.000 Einwohnern der stolzen Handelsstadt blieben nur 500 übrig. Das »Tilly-Haus« erinnert an die Schrecken des Krieges.