1. Rathaus

 

Unseren Rundgang beginnen wir am Rathaus. 1456 erbaut, brannte der obere Teil des Gebäudes 1632 nieder. Die Bürgerschaft war durch den 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 arm geworden und so verzögerte sich der Wiederaufbau des Rathauses. Erst zwanzig Jahre nach dem Westfälischen Frieden konnte hier am 7. Dezember 1668 wieder die erste Ratsherrensitzung abgehalten werden. 
Dementsprechend schlicht ist das Innere des Gebäudes. Den Rathaussaal schmückt eine Holzkassettendecke und ein Wandbild des Regiomontanus, das 1956 Prof. A. Helm aus Bad Kissingen, gestaltete. Das historische Bürgermeisterzimmer aus dem 17. Jahrhundert wurde 1981 restauriert.

An der Marktplatzseite ist das Stadtwappen angebracht. Der doppelschwänzige Löwe, das Wappentier der Markgrafen von Meißen, wird im Königsberger Wappen seit 1400 geführt.

An der nordöstlichen Rathausecke steht die südlichste echte Rolandfigur Deutschlands. Als ein Zeichen der Stadtrechte 1605 aufgestellt, sollte der »Roland« die Nachwelt an den kaiserlichen Ursprung der Stadt erinnern. Auf dem Schild sieht man daher den Reichsadler, den Königsberger Löwen und als Herzschild das landesherrliche sächsische Wappen.

Das Glockenspiel auf dem Rathausdach, zur 800-Jahrfeier Königsbergs gestiftet, ist täglich um 11.30 Uhr und 15.30 Uhr zu hören. Zu passenden Melodien treten nach einem Vorspiel (einem Choral von Wolfgang Carl Briegel) vier Figuren – bedeutende Persönlichkeiten aus der Geschichte Königsbergs – heraus: Regiomontanus, General Tilly, Reichsgraf von Seckendorff und der Roland. 
In den Wintermonaten bis 1. März treten die Figuren allerdings nicht heraus. Ab der 2. Adventswoche bis zum 6. Januar werden jeweils um 17.30 Uhr Weihnachts- und Winterlieder gespielt.