Bei seinem Studium an der Universität Wien lernte Regiomontanus seinen Lehrer Georg Peuerbach kennen. Vor allem Peuerbachs Vorlesung über Planetentheorie prägten den jungen Regiomontanus sehr. Zudem weckte dies sein Interesse an Anstronomie, was sich in seinem späteren Leben widerspiegelte.
Während seiner Studienzeit traf er auch auf Kardinal Basilius Bessarion, der in Wien - im Auftrag des Papstes - nach Unterstützern für den Kampf gegen die Türken suchte und griechische Handschriften mit nach Wien brachte. Bessarions Anliegen war es, diese Handschriften, die er schon teilweise selbst ins Lateinische übersetzt hatte, komplett zu übersetzen. Bei diesen Werken handelte es sich unter anderem um den Almagest von Ptolemäus[1], eines der ersten astronomischen Werke in der Geschichte. Um diese Übersetzung so genau wie möglich zu machen, bat er Peuerbach und dessen Schüler Regiomontanus, ihn dabei zu unterstützen. Hierfür lud Bessarion beide ein, mit ihm 1461 nach Rom zurückzukehren. Kurz vor der geplanten Reise verstarb Peuerbach, weshalb sich Regiomontanus entschied, alleine mit dem Kardinal zu reisen. Es dauerte zwei Jahre, bis Regiomontanus 1463 mit der Übersetzung fertig wurde.
In seinem letzten Lebensabschnitt in Nürnberg führte Regiomontanus zusammen mit seinem Schüler Bernhard Walther Himmelsbeobachtungen durch, welche sie in ihren Werken festhielten. Die Genauigkeit, mit denen beide diese Messungen durchführten, war für die damalige Zeit beeindruckend hoch. Nachdem Regiomontanus 1475 erneut nach Rom aufbrach und 1476 dort verstarb, setzte Walther die Beobachtungen über 30 weitere Jahre fort. Des Weiteren erwarb er auch den Nachlass des verstorbenen Regiomontanus.[2]
Geb. 30. Mai 1423 in Peuerbach
1446 Immatrikulation an der Wiener Universität
1448 Baccalaureus
1453 Magister
Gest. 8. April 1461 in Wien
Geb. 2. Januar 1403
Gest. 18. November 1472
Geb. 1430 in Memmingen
1467 Nürnberger Bürger
Gest. 19. Juni 1504 in Nürnberg
[1] Ptolemäus und die Astronomie: der „Almagest“ (Link)
[2] Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg Bd. 57. 1970 (Link)